12. Dezember 2024

Kreuzfahrtbranche setzt Wachstumskurs fort

CLIA Deutschland, die deutsche Vertretung des internationalen Kreuzfahrtverbands Cruise Lines International Association (CLIA), veröffentlicht erstmals unterjährig Zahlen zur Entwicklung des deutschen Hochseekreuzfahrtmarkts für das erste Halbjahr 2019. Laut der Statistik stieg das Passieraufkommen um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und überschritt damit die eine Millionen-Marke (1,08 Millionen Passagiere). Dabei verzeichneten alle Altersgruppen ein gut zweistelliges Wachstum. Für 2019 rechnet der Verband mit insgesamt 2,5 Millionen Passagieren.

„Mit Blick auf unsere Jahresprognose befinden wir uns voll auf Kurs“, sagt Helge Grammerstorf, National Director von CLIA Deutschland. „Der gleichmäßige Anstieg der Passagierzahlen über alle Altersgruppen hinweg zeigt deutlich, dass die Branche für jedes Alter ein passendes Angebot bereithält. Noch nie war die Vielfalt bei Kreuzfahrten so groß wie heute.“

Kreuzfahrturlauber bevorzugten im ersten Halbjahr vor allem europäische Reiseziele. Ein Viertel aller Passagiere zog es ins Mittelmeer als beliebtester Reiseregion. Die Kanarischen Inseln (17,7 Prozent Passagieranteil) und Nordeuropa (15 Prozent) lagen ungefähr gleich auf. Aber auch die Regionen Afrika/Mittlerer Osten, das Östliche Mittelmeer und Asien/China verzeichneten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres Zuwächse, wenn auch im niedrigen einstelligen Bereich.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei der Reisedauer wider: Entferntere Ziele bedeuten längere Reisen. Der Anteil der Reisen mit einer Dauer von vier bis sechs Tagen und einer Woche nahm im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 um jeweils 28 und 24 Prozent zu. Der Anteil der Reisen mit einer Dauer von über zwei Wochen ist sogar um mehr als 40 Prozent im selben Vergleichszeitraum angestiegen. Aus der Statistik geht hervor, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Alter der Reisenden und der Reisedauer gibt. Je weiter die Reise, umso älter die Passagiere, lautet das Fazit.

Verantwortung für Umwelt und Destinationen

„Urlaub auf dem Wasser bleibt weiterhin beliebt. Dabei liegt es in unserem ureigenen Interesse, die Umwelt und Destinationen zu schützen, weil wir unseren Reisenden auch in Zukunft ein außergewöhnliches Urlaubserlebnis bieten wollen“, betont Karl J. Pojer, CEO von Hapag-Lloyd Cruises und Chairman des Leadership Council von CLIA Deutschland. „Die Kreuzfahrtbranche arbeitet beständig daran, die Emissionen der Schiffe zu verringern, auch durch die Verwendung sauberer Kraftstoffe. Das heißt, wir haben uns auf den Weg gemacht. Aber das ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Schritt für Schritt werden wir unserem langfristigen Ziel einer emissionsfreien Schifffahrt näherkommen. Es wäre daher ein großer Fehler, Reisen gegen Umweltschutz auszuspielen. Es kommt darauf an, die richtige Balance zu finden.“

Die Kreuzfahrtbranche ist Vorreiter im maritimen Umweltschutz, obwohl sie mit weniger als einem Prozent an der Welthandelsflotte nur einen kleinen Teil der Schifffahrt ausmacht. Sie investiert beispielsweise in Technologien wie Abgasreinigungssysteme, Katalysatoren und Filter oder entwickelt ganz neue Antriebskonzepte. Technologien, die es vor fünf bzw. zehn Jahren noch gar nicht gab, sind nun serientauglich. Davon profitiert die gesamte Schifffahrtsbranche.

So ist es kein Zufall, dass das erste vollständig mit LNG (verflüssigtem Erdgas) betriebene Schiff ein Kreuzfahrtschiff ist. Beim LNG-Antrieb entstehen keine Schwefeloxide und Rußpartikel. Noch dieses Jahr folgt ein weiteres LNG-Schiff, 26 weitere sind bereits bestellt.

Außerdem sind bereits knapp die Hälfte der 279 Kreuzfahrtschiffe der CLIA-Mitgliedsreedereien mit Abgasreinigungssystemen ausgestattet. Bei 40 Schiffen ist die Nachrüstung geplant oder es wurde damit begonnen. Die Filter sind sehr effizient: Sie verringern Schwefelemissionen, Stickoxide und Rußpartikel um 90 Prozent und mehr.

Auch die nachhaltige Gestaltung des Destinationsmanagements ist ein Kernanliegen der Kreuzfahrtbranche. So haben in diesem Jahr CLIA und die Stadt Dubrovnik entschieden, künftig eng zusammenarbeiten zu wollen (Link zum Artikel). Ziel ist es, mithilfe eines nachhaltigen Tourismusmanagements das Weltkulturerbe Dubrovniks zu erhalten und die Stadt zu einem Vorbild für nachhaltigen Tourismus in der Adria-Region zu entwickeln. Dazu werden alle Beteiligte, auch die Einwohner vor Ort, eingebunden.

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