Die Auslandskrankenversicherung ist ein wichtiger Begleiter im Urlaub. Sie schützt davor, bei Krankheit oder Unfall im Ausland auf Behandlungskosten sitzen zu bleiben. Gerade bei Kreuzfahrten ist eine solche Versicherung absolute Pflicht! Ein Tarifwechsel verspricht meist umfangreichere Leistungen – unter Umständen sogar zu geringeren Beiträgen. Stiftung Warentest hat jetzt 39 Familientarife und 49 Verträge für Einzelpersonen untersucht!
Krankenkassen zahlen nicht immer
Ein Arztbesuch im Ausland kann teuer werden, denn die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nicht alle Kosten. Sie zahlt nur für ambulante und stationäre Behandlungen innerhalb der EU und in Staaten, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht. Kosten, die die Krankenkassensätze des entsprechenden Reiselandes übersteigen, werden nicht übernommen. Das gilt ebenso für Rechnungen von Privatärzten und -kliniken. Bei Reisen außerhalb Europas kommt die Kasse gar nicht auf. Auch einen Rücktransport müssen gesetzlich Versicherte selbst zahlen, egal von wo er erfolgt. Privatversicherte müssen ebenfalls aufpassen, denn nicht jeder Vertrag sichert alle Krankheits- oder Rücktransportkosten ab, die auf einer Reise anfallen können. Mit einer zusätzlichen Auslandkrankenversicherung sind Urlauber deshalb gut beraten.
Wechsel kann sich lohnen
Auch bereits Versicherte sollten prüfen, ob ein neuer Vertrag besser schützt und unter Umständen sogar günstiger ist. Dabei sollten sie ihre Kündigungsfristen beachten. Sehr gute Tarife gibt es ab rund 8 Euro Jahresbeitrag, die Testsieger-Tarife ab knapp 10 Euro im Jahr. Familien mit Kindern können sich ab rund 20 Euro umfassend schützen. Abgesichert sind beliebig viele Urlaubsreisen im Jahr mit einer Dauer von je sechs bis acht Wochen. Unser Test liefert jedem wertvolle Informationen, um das passende Angebot für sich zu finden.
- Testurteile. Welche Tarife sind sehr gut und welche wenig empfehlenswert? In unserem Vergleich von Auslandskrankenversicherungen finden Sie Ihren individuellen Testsieger.
- Fallstricke. Hier lesen Sie, welche Punkte in Versicherungsbedingungen heikel sind und wo Sie besonders aufpassen sollten.
- Leistungs-Check. Mit unseren Informationen können Sie herausfinden, ob Ihre bestehende Auslandskrankenversicherung, die sie vielleicht schon über die Kreditkarte haben, ausreichend Schutz bietet.
Tipp: Wenn Sie mehr als sechs bis acht Wochen unterwegs ist, benötigen Sie eine Auslandsreise-Krankenversicherung mit Langzeitschutz. Die für normale Urlaubsreisen üblichen Tarife reichen in diesem Fall nicht aus. Auch solche Policen testen wir regelmäßig.
Auslandskrankenversicherungen werden immer besser
Die Versicherer tun einiges, um ihren Kunden bessere Tarife mit umfangreichen Leistungen anbieten zu können. Fast alle Anbieter im Test verzichten mittlerweile auf eine Selbstbeteiligung im Schadensfall. Die Versicherungsbedingungen werden verständlicher, indem schwammige Begriffe in den Regelwerken ersetzt werden. Besonders gut für Versicherte: Immer mehr Versicherer übernehmen den medizinisch sinnvollen Rücktransport, also beispielsweise sobald eine Behandlung in der Heimat bessere Aussichten auf eine Genesung verspricht.
Es gibt auch noch schlechte Auslandskrankenversicherungen
Schlechtere Tarife gibt es trotzdem noch: Bei einigen Versicherungen werden die Kosten für einen Rücktransport erst erstattet, wenn eine Behandlung im Urlaubsland unmöglich oder zu teuer wäre, also der Rücktransport medizinisch notwendig wird. Wichtig sind außerdem die Fragen, ob der Versicherer vorläufigen Zahnersatz ersetzt und einzelne Erkrankungen nicht generell vom Leistungsumfang ausschließt. Hier gibt es deutliche Unterschiede.
Schutz über Kreditkarte oft nicht ausreichend
Kreditkarten bieten eine Auslandskrankenversicherung häufig als Zusatzangebot. Doch diese schützen nicht immer zuverlässig. Die Versicherungsbedingungen werden manchmal nicht an aktuelle Standards angepasst. Probleme kann es bereiten, wenn es Obergrenzen für die Erstattung gibt oder die Versicherung als Teil der Kreditkarte zum Selbstbeteiligung verpflichtet. Ein Rücktransport wird bei älteren Verträgen häufig nur bezahlt, wenn er medizinisch notwendig ist. Statt auf den Schutz über die Kreditkarte zu vertrauen, sollten Reisende vor ihrem Urlaub lieber eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließen. Eine Doppelversicherung ist nicht schädlich, muss aber im Schadensfall angegeben werden.
Vorsicht bei Vorerkrankungen
Bei chronischen Erkrankungen wie multipler Sklerose, Morbus Crohn oder Diabetes muss sich der Versicherte vor der Reise mit der eigenen Krankenversicherung arrangieren. Denn für Krankheitsschübe, die auf eine Vorerkrankung zurückzuführen sind, zahlt die Auslandsreise-Krankenversicherung in der Regel nicht. Auch wer bereits krank in den Urlaub fliegt, riskiert seinen Versicherungsschutz.
Senioren zahlen drauf
Für Senioren lohnt sich in den meisten Fällen ein Wechsel. Denn für sie verteuert sich die Versicherung oft immens, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben – zum Teil zahlen sie mehr als das Achtfache des Standardtarifs. Nur ein Versicherer im Test erhöht die Beiträge nicht.